GFFC Aktuell Nr. 37, November 2019
Inhalt
Editorial
GFFC aktiv: Aus Vorstand und Gremien
GFFC-Partner: Aktuelle Stipendien
Rückblick: Berichte über vergangene GFFC-Veranstaltungen
Ausblick: Aktuelles zu den kommenden GFFC-Veranstaltungen
Einblick: Neues aus der Rechtsprechung
Editorial
Liebe Mitglieder,
ein ereignisreiches Jahr wird seinen Höhepunkt in unserem Jahreskongress in München finden. Wir alle freuen uns mit den Kongresspräsidenten Dr. Charlotte Hase und Prof. Dr. Timo Beil schon sehr darauf. Prof. Beil hat inzwischen den Ruf als Direktor der Orthopädie am Universitätsklinikum Hamburg angenommen – der Vorstand und ich gratulieren hierzu ganz herzlich.
Auf unserem Jahreskongress wird neben den bekannten Veranstaltungen erstmals eine internationale Sitzung mit Preday durchgeführt werden. Die GFFC wird somit noch internationaler. Eine weitere Preday Veranstaltung wird - wie schon im letzten Jahr - durch den Arbeitskreis Technische Orthopädie durchgeführt.
Die dem Vorstand übertragene Aufgabe, den Verein als gemeinnützigen Verein zu gestalten und die wirtschaftliche Abwicklung der Kurse und des Kongresses über eine GmbH abzuwickeln, sind wir nachgekommen. Die GmbH wird nach vielen Vorbereitungen nun gegründet und die neue Satzung des gemeinnützigen Vereins rechtzeitig verschickt, so dass die Mitglieder sie in München beschließen können. Zudem arbeiten wir gerade am Relaunch der Homepage, die nach sechs Jahren und durch die Umstrukturierung überarbeitet werden muss.
Frau Jutta Maushard hat sich als Nachfolgerin unseres sehr geschätzten Robert Caceffo optimal eingearbeitet und auch bereits die ersten Kurse erfolgreich gemanagt. Wir freuen uns, dass wir eine so kompetente Fachfrau für die GFFC gewinnen konnten.
So hoffen ich und der gesamte Vorstand, dass viele „Füßler“ den Jahreskongress in München besuchen, um wieder interessante und spannende Vorträge zu hören, gute Gespräche zu führen, Freunde zu treffen und die Gelegenheit zu nutzen, gemeinsam mit mir und meiner Band auf der Kongress-Party zu feiern.
Viel Vergnügen beim Lesen wünscht Ihnen
Ihr
Dr. Hartmut Stinus
Präsident der Gesellschaft für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie e.V.
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GFFC aktiv: Aus Vorstand und Gremien
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Abschied und Neubeginn
Wie im letzten Newsletter bereits angekündigt, hat Robert Caceffo die GFFC nach zwölf Jahren als Geschäftsstellenleiter Ende Oktober verlassen. Sein „Erbe“ tritt Jutta Maushard an, die von Wright Medical zur GFFC kommt. Frau Maushard ist Einigen sicher als Leiterin des WrightLab in Augsburg bekannt, wo sie in den letzten sechs Jahren das internationale Kursprogramm in den Bereichen Fuß- und Sprunggelenk sowie Schulter entscheidend mitgeprägt hat. Die studierte Kommunikationswissenschaftlerin hat ihre neue Aufgabe mit viel Elan und Spaß angetreten und in den letzten zwei Monaten eng mit Robert Caceffo zusammengearbeitet, um einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten. Sie erreichen Frau Maushard telefonisch in der Geschäftsstelle und unter jutta.maushard@gffc.de.
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Arbeitskreis Wissenschaft
Prof. Markus Walther (Verantwortlicher für das Internationale Programm Jahrestagung 2019)
Internationale Sitzungen GFFC Jahrestagung 2019
Nachdem Dr. Hartmut Stinus und ich von Universitäten in China zu Gastprofessuren eingeladen worden waren und bereits 2018 mehrere Kollegen aus China unsere Jahrestagung besucht haben, wurden wir im Frühjahr 2019 mit einer Anmeldung von 50 Kollegen aus China konfrontiert. Zusammen mit den Kollegen aus den USA um Amol Saxena und John Grady haben wir dann überlegt, englischsprachige Parallelsitzungen zu organisieren. Viele erfahrene und wissenschaftlich aktive GFFC-Mitglieder hatten wir zu Vorträgen angefragt, für die vielen Zusagen möchten wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken.
Vor wenigen Tagen erreichte uns nun die Stornierung der chinesischen Delegation. Begründet wurde dies unter anderem mit der inzwischen schwierigen Wirtschaftslage in China und den hierdurch begrenzten finanziellen Mitteln.
Nach intensiver Abwägung der Optionen haben wir beschlossen, trotz der Absage der Chinesen den Versuch zu wagen und während des gesamten Kongresses englischsprachige Parallelsitzungen durchzuführen. Ermutigt hat uns insbesondere die Tatsache, dass mehr Resonanz für diese Initiative vorhanden ist, als erwartet. Die geplanten Referenten waren auch im klassischen Programm vorgesehen, sodass durch die englischsprachigen Parallelsitzungen keine relevanten zusätzlichen Kosten entstehen. Fußchirurgie ist international. Auch wenn es sich bei der Jahrestagung der Gesellschaft für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie primär um einen deutschsprachigen Kongress handelt, ermöglichen englischsprachige Parallelsitzungen den kollegialen Austausch auf eine wesentlich breitere Basis zu stellen – ein Austausch, von dem aus unserer Sicht die GFFC nur profitieren kann.
Basierend auf den Erfahrungen werden wir in der Mitgliederversammlung diskutieren, ob wir 2020 wieder englischsprachige Sitzungen anbieten, um den Kongress auch für internationale Teilnehmer attraktiv zu gestalten. An dieser Stelle nochmals vielen Dank für alle Unterstützung bei der bisherigen Planung.
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Arbeitskreis Minimal-invasive Fußchirurgie
Dr. Hermann Leidolf
Der Arbeitskreis Minimal-invasive Fußchirurgie der GFFC konnte in diesem Jahr vom 12. bis 14. September erstmals unter dem gemeinsamen Patronat der GFFC und der D.A.F. einen MIS-Kurs in Augsburg durchführen. Der Kurs unter der Leitung der Arbeitskreisleiter Dr. Hermann Leidolf, Dr. Georg Hochheuser und Dr. Frank Mattes sowie Manfred Thomas aus Augsburg und Alex Pellegrino aus Zürich war gut besucht - die Evaluierung zeigte, dass die Teilnehmer sehr zufrieden waren. In Zukunft sind weitere Veranstaltungen dieser Art geplant.
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Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Stephan von Rüdiger
Wie bereits im Vorwort unseres Präsidenten erläutert, werden aus der Gesellschaft für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie e.V. (GFFC) jetzt zwei Gesellschaften:
- die GFFC als gemeinnütziger Verein und
- die GFFC Akademie GmbH, über die der wirtschaftliche Teil abgewickelt wird.
Um diesen neuen Anforderungen gerecht zu werden, wird es zukünftig jeweils eine Website für den Verein und eine Website für die neue Akademie geben.
Die Neugestaltung der beiden Websites geschieht unter Berücksichtigung der neuesten Webtechnologien und Gestaltungstrends des modernen Webdesigns. Da die Zugriffszahlen durch mobile Endgeräte wie Tablets und Smartphones stetig ansteigen, stehen Begriffe „mobile first“ und „responsive Webdesign“ im Vordergrund und sollen dem Benutzer eine optimale Nutzung der Website ermöglichen. Das neue Layout (Corporate Design) wird sich zukünftig stärker an den Farben unseres Logos orientieren und in rot, schwarz und grau überzeugen.
Inhaltlich wird eine klare Trennung zwischen wirtschaftlichem Bereich und Informationen rund um die GFFC stattfinden. So werden künftig alle Anmeldungen und Informationen zu den Kursen und Seminaren über die neue Website der GFFC Akademie GmbH ausgeführt. Über die Website des Vereins werden sowohl im internen als auch im öffentlichen Bereich gewohnte Inhalte wie z.B. aktuelle Bekanntmachungen, juristische Hotline, Newsletter, Hinweise auf Patronatsveranstaltungen, Stipendien, Jobbörse und vieles mehr zu finden sein. In einem präsenten Bereich wird es auf der Website des Vereins auch Hinweise und Links zu allen Kursen und Seminaren der künftigen GFFC Akademie geben.
Patienten können sich wie gewohnt in der Rubrik „Fußinfo“ über ausgewählte Krankheitsbilder innerhalb der Fuß- und Sprunggelenkchirurgie informieren und über die Arztsuche den Spezialisten in ihrer Nähe finden.
Die neuen Seiten werden den Mitgliedern erstmalig auf unserer diesjährigen Mitgliederversammlung in München präsentiert. Es ist geplant, mit beiden neuen Websites am 1. Januar 2020 "online" zu gehen.
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GFFC-Partner: Aktuelle Stipendien
Reise- und Forschungsstipendien 2019
Auch in diesem Jahr vergibt die GFFC zusammen mit ihren Partnern aus der Industrie – namentlich die Unternehmen DJO Global, Otto Bock und Axomed – Reise- und Forschungsstipendien. Weitere Informationen und Bewerbungsmöglichkeiten finden Sie unter: https://www.gesellschaft-fuer-fusschirurgie.de/fuer-mitglieder/stipendien.html
Für die Reisestipendien läuft die Bewerbungsfrist noch bis zum 15. November 2019: Nutzen Sie die wunderbare Möglichkeit, in Deutschland, Europa oder auch im internationalen Ausland fußchirurgische Kollegen zu besuchen und einen intensiven fachlichen Austausch zu erleben.
Um zukünftig die zum Teil aufwendigen Forschungsprojekte und den damit verbundenen Kostenaufwand besser unterstützen zu können, hat der Vorstand beschlossen, das Forschungsstipendium ab dem 1.1.2018 im zweijährlichen Turnus mit einer Summe von 10.000,- EUR anstelle der bisher jährlichen Förderungssumme von 5.000,- EUR auszuloben. Das Forschungsstipendium wird daher 2020 erneut vergeben.
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Rückblick: Berichte über vergangene GFFC-Veranstaltungen
Nachlese zum 13. Expertenkurs Technische Orthopädie und Konservative Therapie
Zum 13. Expertenkurs am 7. und 8. Juni kamen wie über 50 Teilnehmer, die Veranstaltung wurde in diesem Jahr in den hervorragend geeigneten Räumen des Rittergut Störmede in Geseke durchgeführt. Gemeinsam mit altbekannten Referenten wurde diese Veranstaltung durchgeführt, sodass einiges über den Verlauf der Einlagenversorgung von früher bis heute aufgefrischt und aktualisiert werden konnte. Ebenfalls gut angenommen wurden die beiden Workshops. Zusätzlich kamen die Themen „Verordnung von Hilfsmitteln“ sowie „Zukunft der technischen Orthopädie“ nicht zu kurz.
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Nachlese zum 26. Lübecker Masterkurs
Geleitet von Herrn Dr. Thorsten Randt und Herrn Dr. Kai Olms fand der mittlerweile 26. Masterkurs der GFFC in gewohnter Weise in Lübeck statt. Dieser Abschlusskurs ist die 3. Zertifizierungsstufe für das GFFC-Zertifikat und war wie so oft sehr gut gebucht. Die Themen zum Rückfuß und die praktischen Übungen wurden an beiden Tagen im Wechsel angeboten. Dank der guten Unterstützung seitens der Industrie und den guten Präparaten der Lübecker Anatomie konnte ein hohes Maß an Qualität für die Teilnehmer erzielt werden.
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Nachlese zum 13. Lübecker Expertenkurs „Arthroskpopie“
Der diesjährige Lübecker Expertenkurs „Arthroskopie“ der GFFC am 25. und 26. September wurde von Dr. Mellany Galla und Dr. Angela Simon geleitet.
Die interessierten Teilnehmer konnten das Gehörte auch gleich an den 18 sehr gut ausgestatteten Arbeitsplätzen praktisch umsetzen. Nach den Vorträgen wurden im Präparationssaal ausgiebig die arthroskopischen OP-Techniken am oberen und unteren Sprunggelenk sowie Rückfuß demonstriert. Das Anatomische Institut der Universität zu Lübeck unterstützte mit seinen erfahrenen Präparatorinnen, den tollen Veranstaltungsräumen sowie den hervorragenden Präparaten, um gute Voraussetzungen für einen solchen Kurs zu schaffen.
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Nachlese zum 10. Erlanger Seminar „Aufbaukurs“
Der diesjährige Aufbaukurs, der am 11. und 12. Oktober unter der Leitung von Dres. Manfred Lang und Ralph Springfeld im Anatomischen Institut der Universität Erlangen stattfand, war mit 50 Teilnehmern erneut ausgebucht. Nachdem die Kälte im Hörsaal vertrieben war, konnten die Teilnehmer sich voll auf die Ausführungen der Referenten konzentrieren. Nach der Mittagspause wurde dann die Theorie am Präparat in die Praxis umgesetzt. Unter Anleitung der erfahrenen Instruktoren konnten die Teilnehmer verschiedene Techniken üben. Wir danken der Erlanger Anatomie für Ihre Unterstützung, sowie allen mitwirkenden Unternehmen, Referenten und den sehr engagierten Teilnehmern.
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Ausblick: Aktuelles zu kommenden GFFC-Veranstaltungen
Eine laufend aktualisierte Übersicht zu den Kursen der GFFC sowie auch zu den Kursen unter dem Patronat der GFFC finden Sie auf der Homepage der GFFC unter Termine. Hier können Sie sich auch online anmelden. Dazu benötigen Sie Ihre Kundennummer. Falls Sie diese nicht zur Hand haben, können Sie gern mit der GFFC-Geschäftsstelle Kontakt aufnehmen.
Der diesjährige Jahreskongress der Gesellschaft für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie (GFFC e.V.) findet am 6. und 7. Dezember statt - das Motto „über den Tellerrand“ ist sowohl fachlich als auch geographisch ausgelegt: Die GFFC bietet erstmals über beide Kongresstage internationale Sitzungen. Zudem werden erneut gezielt Berufsgruppen aus angrenzenden Gebieten und medizinischen Fachbereichen eingeladen – und beispielsweise die Zusammenarbeit mit den nicht-chirurgischen Disziplinen zur Behandlung und Nachbehandlung von Fußproblemen thematisiert.
Auch in diesem Jahr gibt es einen Themenblock zur minimal-invasiven Fußchirurgie, zudem ist die Kinderorthopädie vertreten, diesmal mit dem komplexen Thema der Kinderneuroorthopädie. Diverse Workshops und eine umfangreiche Industrieausstellung runden das Programm ab.
Zudem finden in diesem Jahr erneut zwei Pre-Days vor dem Kongress am Donnerstag, den 5. Dezember 2019, statt. Eine Veranstaltung wird vom Arbeitskreis „Technische/konservative Therapie und Sport“ unter Leitung von Dr. Schraeder und Dr. Först organisiert, der zweite, internationale Pre-Day in englischer Sprache wird von Prof. Walther sowie Dr. Saxena geleitet.
Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier.
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Einblick: Neues aus der Rechtsprechung
Fakten und Hintergründe
Bericht von Andrea Mangold, Rechtsanwältin und Fachanwältin für Medizinrecht
MDK-Reformgesetz – Neue Wege für die Durchführung von ambulanten Operationen
Zu den zahlreichen neuen Gesetzgebungsvorhaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zählt auch das „Gesetz für bessere und unabhängigere Prüfungen (MDK-Reformgesetz)“. Dieses Gesetz wurde bereits im Sommer, am 17.07.2019, durch Jens Spahn dem Bundeskabinett vorgestellt und als Referentenentwurf beschlossen. Die erste Lesung im Bundestag fand am 27.09.2019 statt sowie am 14.10.219 eine öffentliche Anhörung durch den Gesundheitsausschuss des Bundestages.
Dieses Gesetzgebungsvorhaben hat die verschiedensten Gegenstände auf seiner Agenda:
- Neuregelungen zu den MDK-Prüfverfahren (§ 275c SGB V), u.a.
- Einführung von Prüfquoten und Sanktionen je Krankenhaus
- Verbot von Vereinbarungen zwischen Kassen und Kliniken
- Neue Vorgaben zur Abrechnung u.a.
- Aufrechnungsverbot (§ 109 Abs. 6 SGB V)
- einmalige, abschließende Rechnungstellung (§ 17c Abs. 2a KHG)
- Regelung der Prüfung von Strukturmerkmalen (§ 275d SGB V), u.a.
- mindestens 1x / Jahr
- nur durch MD-Gutachter
- Umbau und Neuorganisation des Medizinischen Dienstes (§§ 278 bis 283 SGB V)
- Unabhängigkeit von den Krankenkassen
- deshalb zukünftig: MD bzw. MD-Bund
- Ambulantes Operieren und stationsersetzende Eingriffe (§115b SGB V)
Gerade der letztgenannte Regelungsbereich „Ambulantes Operieren und stationsersetzende Eingriffe“ ist für die (Fuß- und Sprunggelenk-)Chirurgen von nicht zu unterschätzender Bedeutung und wird zu grundlegenden Verlagerungseffekten führen. Nach der Gesetzesbegründung im Referentenentwurf soll der Katalog für sog. „ambulante Operationen und stationsersetzende Eingriffe“ erweitert werden, um die ambulanten Behandlungsmöglichkeiten in den Krankenhäusern künftig konsequenter zu nutzen und dem heute noch häufigsten Prüfanlass entgegenzuwirken. Um diese Verlagerung von stationären Leistungen und Behandlungen in den Bereich der ambulanten Krankenhausleistungen zu erzielen, sieht der Gesetzesentwurf u.a. folgendes vor:
- Auf Bundesebene ist bis zum 31.03.2020 ein Gutachten zu erstellen, welche weiteren Operationen und Behandlungen ambulant bzw. stationsersetzend durchgeführt werden können (Anmerkung: nahezu alle Kat 2. Leistungen im AOP-Katalog werden auf den Prüfstand gestellt!)
- Des Weiteren sieht der Entwurf die Vereinbarung eines erweiterten Katalogs (mit Differenzierung in ambulante, i.d.R. ambulante und stationäre Leistungserbringung) vor, einschließlich der Regelung der Vergütung dieser Leistungen bis 30.06.2021
- Dieser Katalog soll auch die Regelung der Tatbestände zur Rechtfertigung einer stationären Durchführung (Anmerkung: abschließende Auflistung!) beinhalten
- Der Katalog soll eine einheitliche Vergütung von Krankenhäusern und Vertragsärzten vorsehen
- Die Differenzierung der Vergütung soll nach Schweregrad erfolgen, wobei die konkrete Methodik noch unklar ist (Fallschwerediskussion nach „Schnitt-Naht-Zeit“ und/oder relativierte Fallschwere aus Entgeltkatalog nach DRG?)
- abgeleitet aus EBM zzgl. nichtärztl. Leistungen, Sachkosten und spezifische Investitionsbedingungen
- Der Katalog soll ab 2022 verbindlich werden.
Bei dem Tempo, das Jens Spahn derzeit vorlegt, ist mit einer zeitnahen Verabschiedung zu rechnen. Krankenhäuser und niedergelassene Vertragsärzte sind gut beraten, sich rechtzeitig auf die Veränderungen einzustellen. Hierzu gehört die mit diesem Gesetzesentwurf verbundenen Effekte rechtzeitig abzuschätzen und die verschiedenen OP-Ressourcen sinnvoll einzusetzen.
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